Ich stelle Ihnen hier ein Fallbeispiel zur Kunst am Bau Stadt Finsterwalde vor. Die Bauabteilung der Stadt bat mich 2020 um ein Angebot für die Wettbewerbsbetreuung nach dem Leitfaden Kunst am Bau des BMVBS, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Bekannt ist der Ort vor allem als Sängerstadt mit seinem Alleinstellungsmerkmal des überregional bekannten Sängerfestes, das jedes Jahr zehntausend Besucher anlockt.

Leitfaden Kunst am Bau
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Für eine nachhaltige, stadtfunktionale Aufwertung und Verbesserung der kulturellen Infrastruktur in der Region fehlte bisher ein entsprechend großer, integrativer und Identität stiftender Veranstaltungsort. Nach intensiver Bürgerbeteiligung wählte man die ehemalige Schaefersche Tuchfabrik, als einzigartiges Industriedenkmal für die überregional bedeutende Textilindustrie. Sie wurde zur Kultur-, Kunst- und Sängerstadthalle für ein breites Spektrum von Kulturveranstaltungen, Tagungen und Events umgebaut. Das Areal steht unter Denkmalschutz.

Zweistufiger Wettbewerb – Fallbeispiel Kunst am Bau Stadt Finsterwalde

Im ersten Schritt wählte ich 3 Kunstexpert*innen aus der Region für eine erste Jury. Sie nominierte 37 Künstler*innen nach vorab gesetzten Kriterien. Aus diesem Pool luden wir die geeignetsten 7 Künstler*innen zum Wettbewerb ein.

Für das Preisgericht bat ich weitere Fachjuror*innen um ihre Teilnahme, die das Gremium von Beteiligten aus Stadt und Architekturbüro erweiterten. Während des Entwurfsverfahrens stand ich den Künstler*innen bei allen Fragen zur Verfügung. Dies gewährleistet – unter vielen anderen Massnahmen – die vollständige Anonymität der Beiträge. Und damit auch eine wirklich unabhängige, qualitativ sachlichte Entscheidung für das passendste Werk.

Bürgermeister der Stadt Finsterwalde, Jörg Gampe zur Einweihung der Skulptur

„Frau Mueller organisierte für uns den gesamten Kunst am Bau Wettbewerb. Für uns war das Neuland. Entstanden durch die Bedingungen für die Fördermittel. Heute sehen Sie das gelungene Ergebnis.“

Preisgericht Fallbeispiel Kunst am Bau Stadt Finsterwalde

Die Bildhauerin Isabel Kerkermeier ging als Siegerin aus dem Wettbewerb Kunst am Bau, Stadt Finsterwalde hervor. Sie entwarf eine über 4 m hohe, stilisierte „Spindel“ aus Bronze, die im Dezember 2022 feierlich enthüllt wurde. Mit ihrer geschwungenen Form vermittelt sie Dynamik und steht in schönem Kontrast zur geometrisch strukturierten Backstein-Architektur. Die Spindel scheint auf ihrer Spitze zu tanzen. Einzelne Fäden und ein starkes Band lösen sich frei schwebend nach oben. Isabel Kerkermeier nimmt mit dieser Metapher für die Kunst am Bau der Stadt Finsterwalde die Funktion der Kulturweberei als gemeinschaftlichen Ort für die unterschiedlichsten Aktivitäten auf.

Das gesamte Projekt förderte der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Alle damit verbundenen Vorschriften und Regeln wie ANBestEU und NBest-Bau (Baufachliche Nebenbestimmungen der Landeshaushaltsordnung Brandenburg), bzw. die Kofinanzierung mit EU Mitteln durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg mussten eingehalten werden.

Video zur Einweihung der Kunst am Bau Stadt Finsterwalde

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